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48 GEOLOGIE. liche Sandstein fast überall am unteren (moabitischen) Ufer des
Todten Meeres zu Tage tritt. Am Westabhang sowohl des Antili-
banus
als des Libanon bildet derselbe Sandstein eine Zone, die
dem aufgelagerten Kalkgebirge zur Basis dient.

3) Auf das Urgebirge und den Sandstein folgt der Kalkstein,
der die Hauptmasse des hohen Libanon und Hermon bildet, und den
Lartet nach den darin befindlichen Versteinerungen mit dem, auch
dem schweizerischen Jura aufgelagerten und zur untersten Kreide
zählenden Néocomien identificirt. Das Kalkgebirge der Kreide-
formation
nimmt das ganze Plateau Palästina’s und des Ostjordan-
landes
, der Sinaihalbinsel nördlich von der Urgebirgszone, des Nil-
thals
bis weit über Karnak hinauf ein.

4) Nur selten, am Karmel, am Ebal und Garizim ist Nummuliten-
kalk
, ein Glied der unteren tertiären Formation vorhanden. Von
dem tertiären Sandterrain, das aus Unter-Aegypten her bis in die
Gegend von Ghazza streicht, wird Syrien nicht berührt; dagegen
bedecken

5) die Bildungen neuesten Datums, die Dünen von Meeressand,
die Alluvionen der Flüsse, die Ablagerungen der Seen, den ganzen
Westrand Syriens vom Delta Aegyptens bis dahin, wo der Libanon
an die Küste herantritt, also ganz Philistäa, die Ebene Saron und
das ganze Jordanthal von der Wasserscheide in der ʿAraba bis zum
Hermon hinauf.

Dies sind die Ur- und Flötzgebirge Syriens; aber es spielt noch
ausserdem eine bedeutende Rolle

6) die plutonisch-vulcanische Bildung. Mächtiger, als irgendwo,
ist im oberen Syrien das Basaltgebirge entfaltet. Aus dem weiten
Alluvium der Wüste steigen vom Innern Arabiens an gegen NW.
jene Basaltmassen empor, die das Plateau der Tulûl (S. 45) und
den ganzen Haurân bilden, wie auch das Gebiet östlich vom See
Tiberias (Djôlân), selbst noch westlich von diesem See das Gebirge
von Safed, sowie einen Theil der Gegend von Tiberias und Na-
zareth
einnehmen. Dieses Basaltgebiet zeigt häufig wild zerrissene
labyrinthisch durchschluchtete und völlig unzugängliche Stöcke, die
viele Meilen Durchmesser haben (Harra). Anderseits ist der zer-
setzte
Basalttrapp der fruchtbarste Ackerboden.

Der Aufbau von Syrien ist also im Grossen folgender: Im Süden
herrscht das Urgebirge; es folgt ein Mantel von rothem Sandstein,
dann die Hauptmasse des Landes der Kreidekalk, an den sich
Nummulitenkalk und Alluvialboden schliessen, und endlich im
mittleren Syrien colossale vulcanische Eruptivmassen.

Flora und Fauna des Landes. a. Das Pflanzenreich. Der
Boden Syriens ist überaus fruchtbar. Das Land hat im Alterthum
eine grössere Zahl von Einwohnern ernährt, als heutzutage; nicht
nur die Bibel, sondern auch der Talmud und classische Schriftsteller
(Tacitus V, 6) rühmen seine Fruchtbarkeit. Selbst die syrische
Wüste besteht nicht aus Sand, sondern aus gutem Boden, der